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Heringhausen – Geschichte

Geschichte und Fakten

Die Berge unserer Heimat wurden im Devon (vor etwa 350 Millionen Jahren) aufgewältigt. Bis zur Kreidezeit (vor ca. 80 Millionen Jahren) war alles wieder  vom Meer überflutet. Danach erfolgte wieder eine Gebirgsbildung und das entstandene Festland ist bis heute geblieben.  In diesen Jahrmillionen hat sich auch das Valmetal  gebildet. Weitere Jahrtausende haben Erosionen daran „gefeilt“  und „geschliffen“ um es dem heutigen Aussehen ähnlich zu machen.

wappen

Ein alter Heerweg,  welcher schon in vorchristlicher Zeit bestanden hat, ging  nördlich an Heringhausen vorbei und führte bis zur Eresburg in Obermarsberg. Diese Trasse ist noch in Teilstrecken als Hohlweg in der Landschaft erkennbar.  Der Weg,  auf dem sich Kriegsvolk in großen Aufgeboten bewegte,  wird namensgebend für Heringhausen sein. Das Dorf ist sicherlich mehr als tausend Jahre alt, jedoch eine eindeutige urkundliche Erwähnung findet sich erst 1314 im Güterverzeichnis des  Stifts Meschede.  Auch das Kloster Grafschaft hatte Besitz in  Heringhausen. Im 14. Jahrhundert gehörte der größte Teil der Heringhauser Hofstätten zu den Binolschen Lehen.  Die Herren von Binolen waren im Hönnetal ansässig und residierten  auf einer Burg über der Reckenhöhle. Dieser Sachstand wird auch in den  Lehnsbriefen der Heringhauser Güter immer  hervorgehoben.

Ab 1826 wurde Heringhausen  Steuergemeinde, zu welcher auch die Orte Halbeswig und Grimlinghausen (heute Nierbachtal) gehörten. Mit der neuen Landgemeindeordnung 1841  wurde das Dorf  selbständige politische Gemeinde mit den Ortsteilen Ziegelwiese,  Dörnberg und ab 1854 auch Andreasberg.  Mit der kommunalen Neugliederung im Jahre 1975 ist Heringhausen ein Ortsteil der Gemeinde Bestwig.  In 243 Häusern wohnen 830 Einwohner in 420 Haushalten. Nur 1,2 Kilometer von der Valmemündung aufwärts  gelegen versteht sich das Dorf als Tor zum Valmetal.

Das Dorf liegt, durch die Borg,  gegen die vorwiegend südwestliche Wetterseite geschützt,  an der Sohle des Valmetales, in einer durchschnittlichen Höhe von 320 m ü.N.N.  Die Bebauung zieht sich am südlichen Ende mit dem Fallenstein bis  zu 355 Höhenmetern hinauf und hat eine Länge von 2,2 Kilometern. Das katholisch geprägte Dorf hat neben der St. Nikolauskirche (Konsekrierung 1966) und einem Pfarrheim seit 1961,  auch einen eigenen Friedhof, der  1914 gebaut wurde.  Ein 1873  angelegter Kreuzweg zieht sich bis zu  413 m ü.N.N.  die Wendtholzhöhe hinauf.  Der Marienbildstock an der Borg  (418 m ü.N.N.) erbaut im Heiligen Jahr 1975 und fünf Wegekreuze ergänzen die christliche Prägung des Ortes. Das Vereinsleben  spiegelt sich in 12 ansässige Vereinen und Organisationen wieder, wobei die Schützenbruderschaft, als größter Verein ein eigenes Haus – die Schützenhalle-  unterhält. Die einst vorrangige Landwirtschaft, 12 Bauernhöfe und vier Kotten,   ist aufgegeben und der Ort als „Hauptstadt“ der Weihnachtsbäume bekannt geworden. Jährlich werden viele Tausende Edeltannen als Weihnachtsbäume in alle Welt verschickt.

Von der Wandertafel aus sind vier örtliche Wanderwege gezeichnet als H4 Bildstockrunde, H5 Ostenbergrunde, H6 Fallensteinrunde, H8 Über den Weißel  zum Bähnchen  und im Osten und Westen der Panoramaweg. Somit gehören  50 Kilometer gut gezeichnete  Wanderwege zum Dorf. Der Bähnchenweg ist zusätzlich ein vielgenutzter Spazierweg.

(c) Reinhard Schmidtmann – Ortsheimatspfleger

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